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Projekt «Ebikon lebt»

Image-Verbesserung durch Einhausung der Kantonsstrasse

Mitte Juni 2016 stellte Architekt Roland Huwiler die Pläne zur Zentrumsgestaltung von Ebikon erstmals öffentlich vor. Die Vision ist, ein Teilstück der Zentralstrasse zu überdachen und eine Flaniermeile zu realisieren. Zu Huwilers Projekt «Ebikon lebt» läuft zurzeit eine Machbarkeitsstudie seitens der Gemeinde Ebikon.

Das Strategiepapier Ebikon Q+ bildete die Ausgangslage für Roland Huwilers Projekt. In diesem Dokument ist festgehalten, was die Bevölkerung von Ebikon seit Jahrzehnten beschäftigt: Die vierspurige, stark frequentierte Kantonsstrasse, die die Wohnqualität und das Ortsbild belastet. Huwilers Plänen entspringt folgende Grundidee: Die Zentralstrasse bleibt vierspurig und wird zwischen der Abzweigung Schlösslistrasse und der Kreuzung beim Restaurant Sonne auf einer Länge von etwa 250 Meter nach Nordwesten verlegt und überdacht. Fachsprachlich ausgedrückt, wird eine sogenannte Einhausung gebildet. Es würde ein völlig neues Ortsbild mit neuen Möglichkeiten entstehen und Ebikon zusammenwachsen. Aktuell zerschneidet die Kantonsstrasse das Gemeindezentrum.

Weiterführende Entwicklungs- und Gestaltungselemente

Durch das Verschwinden eines Teilstückes der Kantonsstrasse entsteht eine Flanierachse mit Bäumen und Geschäften. Die Flaniermeile würde durch zwei Freitreppen mit der Dorfstrasse verbunden, und als prüfenswert betrachtet Roland Huwiler, wenn sie durch eine partielle Öffnung des Mühlebaches attraktiver gestaltet werden könnte. Die Einhausung bringt zugleich eine Verbreiterung der Dorfstrassen-Ebene mit sich und bietet beispielsweise Raum für eine Parkanlage auf dem alten Friedhof. Die Pläne Huwilers zeigen zudem eine Vergrösserung des Kirchenplatzes. Der Spycher wird zwischen Kirche und Pfarreiheimplatz zum «Alten Ebikon» eingegliedert. Mit zusätzlichen Elementen könnte die Dorfstrasse bis und mit Pfarreiheimplatz attraktiv gestaltet werden. Vorausgesetzt der Löwen bleibt nicht erhalten, wäre vorgängig ein Flächenabtausch zu Gunsten des Pfarreiheimplatzes abzuklären mit dem Ziel, dass Grossanlässe wie Fasnacht, Chilbi, Chlausauszug, Markt usw. mehr Platz erhalten. Zur besseren Integration des Wydenhof-Areals schlägt Roland Huwiler ausserdem zwei zusätzliche Fussgängerpassarellen vor, welche die Schulhausstrasse mit der Dorfstrasse verbinden.

Innere Verdichtung

«Die neu gewonnene Fläche über der Einhausung kann teilweise für Wohnbauten genutzt werden. Die ruhige und zentral gelegene Wohnlage ist ideal für ältere Menschen», sagt Architekt Roland Huwiler. Die Neugewinnung von Boden sieht Roland Huwiler zudem als Bestandteil zur Finanzierung des Projektes an. Da das Areal beim Restaurant Sonne bis  zur Riedmattstrasse in absehbarer Zeit baureif sein wird, hat Roland Huwiler auch hier eine Vision: Die Dorfstrasse neu rechtwinklig zur Kantonsstrasse erstellen. Das begünstigt die Realisierung eines Kreisels und führt zur Verbesserung der Wohnsituation. Um dies umzusetzen, könnte mit einem Landabtausch dem Grundeigentümer ein Realersatz angeboten werden.

Chancen und Realisierung

Als ideal erachtet Roland Huwiler bei seinem Projekt, dass nur fünf Parteien davon betroffen sind: Der Kanton, die Einwohner- und Kirchgemeinde sowie zwei Private. An beiden Kopfenden der Einhausung sind zudem zwei baureife Grundstücke vorhanden und könnten zeitlich unabhängig bebaut werden.

Architekt Roland Huwiler

 

www.ebikon-lebt.ch

Nachgefragt bei Hans Peter Bienz, Gemeinderat Ebikon

«Eine Überdachung der Kantonsstrasse würde das Ortsbild von Ebikon radikal verändern. Die Idee, die vierspurige Strasse zu überdachen, könnte spannende Gestaltungsmöglichkeiten mit sich bringen, indem ein neuer öffentlicher Raum über der Strasse entsteht. Was bei dieser Idee überzeugt ist, dass die Anzahl Fahrspuren und somit die Verkehrskapazität unverändert bleibt, der Verkehr jedoch den entsprechenden Zentrumsabschnitt nicht mehr belastet.

Dass eine Überdachung neben Chancen auch Herausforderungen mit sich bringt, ist naheliegend: Neben den hohen Kosten ist beispielsweise der Begegnungsraum zwischen den bestehenden Häuserzeilen und der neuen Strassenführung zu erwähnen. Bis Ende April 2019 wird die Machbarkeitsstudie vorliegen. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse aus diesem Gutachten.»

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Zentren

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