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Seerosen-Projekt im Zentrum Ebikon

Aufenthaltsqualität entlang des sonnigen Kirchenbezirks steigern

Basierend auf den Planungsgrundlagen der Gemeinde hat das Jungunternehmen Studio UNITE Ideen zur Zentrumsaufwertung entwickelt. Der 33-jährige Ebikoner und Firmeninhaber Dimitri Meier ist überzeugt vom Potential. Aus Eigeninitiative ist das Seerosen-Projekt während rund 1‘000 Arbeitsstunden für das Zentrum Ebikon entstanden. Einzelne Plätze könnten etappenweise, mit verhältnismässig geringen Investitionskosten und ohne Grossbaustelle nach den Bevölkerungsbedürfnissen realisiert werden.

Die Bevölkerungsbefragung von 2013, das von der Kantonsstrasse negativ geprägte Image und die bestehenden Planungsgrundlagen haben den Architekten und Bauökonom Dimitri Meier veranlasst, mit seinem Team eine «Konzeptstudie» für das Zentrum zu entwickeln. «Wir möchten die bestehenden Bauten und Freiräume insbesondere auf der Sonnenseite entlang der Kantonsstrasse auf der Anhöhe der Kirche bzw. des Löwen verbinden sowie aufwerten. Das Seerosen-Projekt zeigt auf, wie eine generationsübergreifende und etappenweise Umsetzung aussehen könnte», sagt Dimitri Meier, Studio UNITE. Der englische Begriff «UNITE» bedeutet denn auch: verbinden, vereinigen, zusammenführen.

«An bester Lage befinden sich Freiflächen, die bisher als Parkplätze genutzt werden. Die Fussgängerbereiche auf der gegenüberliegenden Seite liegen jedoch fast das ganze Jahr im Schatten. Aus städtebaulicher Sicht ist es sinnvoll, die Sonnenseite aufzuwerten. Wir wollen dieses Potential aufzeigen mit unserer Eigeninitiative», so Meier. Die Visualisierungen von Studio UNITE zeigen, dass die bestehenden Garagen unterhalb des Löwen in einen Mehrzweck- oder Quartierraum mit Kaffee transformiert werden könnten. Zwischen dem Spycher und dem alten Schulhaus könnte ein Ort für Spiele wie Boule, Schach und für Kinder entstehen. Eine Blockstufen-Treppengestaltung verbindet den Pfarreiheimplatz mit den neuen Aufenthaltsbereichen und soll zum Verweilen einladen.

Sonne geniessen    

Studio UNITE hat ein digitales Modell des Sonnenverlaufs erstellt. Dabei kam heraus, dass die Westseite der Kantonsstrasse entlang der Anhöhe zum Kirchenbezirk viel mehr Sonnenstunden pro Jahr aufweist, als die gegenüberliegende Seite bei der Ladengasse. Die Konzeptstudie sieht vor, dass von diesen historischen Bauten aus Wellen entstehen. Dies in Anlehnung an Seerosen, welche auch das Wappen Ebikons zieren. Diese Wellen sind auf dem Pflasterbelag sichtbar.

Verkehr soll fliessen

Die Kantonsstrasse soll gemäss Seerosen-Projekt weiterhin zweispurig je Fahrtrichtung geführt werden. Es gibt aber Anpassungen, welche alle Verkehrsteilnehmer wie Fussgänger, Fahrradfahrer, öffentlicher Verkehr und motorisierter Individualverkehr gleichermassen berücksichtigt: Eine Fahrspur wäre für die Busse und die andere für den motorisierten Individualverkehr vorgesehen. Fahrradfahrer erhalten einen zusätzlichen Fahrstreifen. Der einheitliche Bodenbelag verbindet beide Seiten der Kantonsstrasse. Das historische und neue Zentrum sollen so zu einer Einheit verschmelzen. Der Pflasterbelag würde zu einer Geschwindigkeitsreduktion und damit zur Verkehrsberuhigung führen. Gleichzeit wäre damit auch das Zentrum markiert, welches  das Image von Ebikon aufwerten würde.

Neue Verbindungen für Fussgänger

Um die Bildungs- und Sportachsen Ebikons zu stärken, schlägt Studio UNITE zwei neue Brückenvarianten vor. Die bestehende Brücke bei der Ladengasse erhält eine neue Gestaltung und wird verbreitert. Ein öffentlicher Lift beseitigt die Barrieren für Gehbenachteiligte. Eine zweite Brücke könnte beim Löwen über die Kantonsstrasse führen.

Studio UNITE Team

Von links: Fernando Artacho, Sandra Glanzmann und Dimitri Meier.

http://www.studio-unite.com

Nachgefragt bei Hans Peter Bienz, Gemeinderat Ebikon

Die Konzeptstudie liefert interessante Gestaltungsansätze zur Aufwertung und Aktivierung des Strassenraumes zwischen der Kantonsstrassse  K17 und dem Löwenareal.

Neben inhaltlichen und konzeptionellen Gestaltungsoptionen nimmt diese Konzeptstudie klaren Bezug zum Masterplan. Zudem zeigt sich, dass das Vorhaben im Zuge des Vorprojekts der Strassensanierung in die Pläne des Kantons Luzern eingearbeitet werden könnte. Doch auch hier gilt festzuhalten, dass die Kosten für eine allfällige Realisierung dieser Konzeptstudie zu Lasten der Gemeinde gehen würden.»

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Zentren

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